Elektrifizierung des Busverkehrs in Königsbrunn mit dem AVV
Der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV) hat mit der Elektrifizierung des Stadtbusverkehrs in Königsbrunn einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen und emissionsarmen Zukunft gemacht. Im Rahmen dieses Projekts ersetzen moderne, 12 Meter lange, Elektrobusse des Typs Ebusco 2.2 sukzessive die bisherigen Dieselfahrzeuge. Die erfolgreiche Umsetzung dieses Projekts wurde durch eine vorausschauende Planung und die Partnerschaft mit Kempower, einem führenden Anbieter von Ladeinfrastrukturlösungen, ermöglicht.
Das Projekt in Königsbrunn baut auf einem erfolgreichen Pilotprojekt im Landkreis Augsburg auf, das bereits 2020 umgesetzt wurde. Dieses hatte nicht nur die Leistungsfähigkeit von Elektrobussen unter Beweis gestellt, sondern auch die erheblichen Vorteile in Bezug auf Lärm- und CO2-Reduktion sowie den verbesserten Komfort für Fahrgäste und Fahrpersonal aufgezeigt.
Das Pilotprojekt hat nicht nur die Leistungsfähigkeit der eBusse bewiesen, sondern auch gezeigt, dass sie die Lärm- und CO2-Emissionen deutlich senken und den Komfort sowohl für die Fahrgäste als auch für das Fahrpersonal steigern“”
betont Dr. Linda Kisabaka, Geschäftsführerin des AVV. Diese positive Bilanz und die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt bildeten die Grundlage für die Entscheidung, die Busflotte in Königsbrunn auf Elektrobetrieb umzustellen.
Intelligente Technologie und frühzeitige Planung als Erfolgsfaktoren
Die Elektrifizierung der Busse stellt hohe Anforderungen an die Ladeinfrastruktur. Diese muss nicht nur zuverlässig und effizient sein, sondern auch flexibel genug, um den unterschiedlichen Ladeanforderungen der Busse gerecht zu werden. Entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts war, dass bereits frühzeitig die Ladeinfrastruktur in den bestehenden Betriebshof in Bobingen eingeplant wurde.
Für die Betreiber war es wesentlich, dass das vorhandene Busdepot optimal genutzt und zu möglichst geringen Kosten angepasst werden konnte. Auch deshalb entschied sich der AVV für die Ladelösungen von Kempower. Am Standort in Bobingen kommen sechs Kempower Satellites zum Einsatz, die eine flexible Ladeleistung von 150 bis 600 kW bieten.
Durch den Einsatz von Kempowers ChargEye-Technologie können die Busse optimal geladen werden. Das cloudbasierte Lademanagementsystem überwacht die Ladevorgänge und ermöglicht eine dynamische Leistungsverteilung, sodass die Standzeiten der Busse optimal genutzt werden können.
Philipp Oppolzer, Business Development Direktor in Zentraleuropa, Kempower, erläutert: “Um Busflotten kosteneffizient zu elektrifizieren, kommt es auch darauf an, die passende Ladeinfrastruktur richtig zu dimensionieren. Nicht jeder Bus braucht eine eigene Ladestation. Vielmehr ist es wichtig, den gesamten Energiebedarf und die Standzeiten der Fahrzeuge zu analysieren, um eine auf den Betrieb optimierte Ladelösung zu konzipieren.“
Er führt weiterhin aus: „Herkömmliche Ladesysteme erfordern es, dass jede Station für die maximale Ladeleistung ausgelegt ist. Mit der intelligenten dynamischen Leistungserteilung von Kempower auf mehrere Ladepunkte, werden jedoch für den gleichen Ladebedarf insgesamt weniger Leistungsmodule verwendet. Ein dynamisches, optimiertes Laden wirkt sich signifikant auf die zu tätigenden Investitionen und die laufenden Kosten aus.“
Emissionsarmer Verkehr in Königsbrunn
Mit einer jährlichen Laufleistung von 580.000 Fahrplankilometern werden die Elektrobusse in Königsbrunn jährlich rund 224 Tonnen CO2 einsparen, basierend auf dem aktuellen Energiemix. Bei einer Umstellung auf Ökostrom könnten diese Einsparungen sogar auf 551 Tonnen CO2 ansteigen.
Die erfolgreiche Elektrifizierung des Stadtbusverkehrs in Königsbrunn zeigt, wie durch sorgfältige Planung und den Einsatz moderner, intelligenter Ladeinfrastruktur die Umstellung auf Elektromobilität im öffentlichen Nahverkehr effizient und wirkungsvoll umgesetzt werden kann. Dieses Projekt dient nicht nur als Vorbild für ähnliche Vorhaben in anderen Städten, Königsbrunn leistet dadurch einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen und zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität.